Sein jüngeres Ich würde ihn wahrscheinlich als langweiligen Spießer bezeichnen, der sein Feuer verloren hat. Dass Kade genauso geworden ist, wie die Welt ihn gerne gehabt hätte: freundlich, ohne Biss; immer schön lächeln und kuschen. Denn jener erste Eindruck ist eine mit Mühe antrainierte Farce, die darüber hinwegtäuschen soll, dass Kade schon immer ein außerordentliches Talent zum Katastrophisieren und kreieren von Problemen hatte. Was sich heutzutage in einem vehementen Wegschließen aller negativen Gefühle in einer tiefen, dunklen Ecke seines Geistes äußert, nahm in seiner Jugend die Gestalt von defensivem Stolz und ungerichteter Wut an. Damals stürzte Kade sich noch impulsiv in jeden Kampf, der sich ihm bat (und auch gleich so einige, die es nicht taten), weil er nichts zu verlieren hatte und sich nicht anders zu helfen wusste. Wie gut, heißt es da nur in der Three Hearts Grover Gerüchteküche, dass das damalige Verschwinden diesem fremdländischen Nichtsnutz so eine deftige Lektion erteilt hat. Wie bedauernswert, dass dafür die herzallerliebste Soledad sterben musste. Wie beschämend, weiterzuleben, wenn sie es nicht darf.