Mit der fatalen Kombination aus natürlicher Skepsis und akkurater Intuition ausgestattet, sowie von den Erlebnissen ihrer Jugend gezeichnet, hält Marpessa andere Menschen bewusst auf Distanz. Sie ist reserviert, eigenwillig und schwer zu lesen. Egal wie gut es ihr Gegenüber mit ihr meint, Marpessa verspürt selten so ein Unwohlsein, wie wenn sie jemandem einen Einblick in ihre Gefühlswelt geben muss. Da ist es einfacher, die Welt als aufmerksamer Beobachter durch das Objektiv ihrer Kamera zu betrachten. Das hat sie schon als Oddball Jugendliche getan, als die Ablehnung ihrer Mitschüler noch mehr geschmerzt und sie noch nicht das dicke Fell entwickelt hat, das ihr heute erlaubt, die Meinungen Fremder wie Wasser von sich abprallen zu lassen. Marpessa mag zwar nicht die charmanteste Person sein, aber sie besitzt die Art von besonnenem Selbstbewusstsein, das sich weder anzweifeln lässt, noch beweisen muss und gerade deswegen widerwilligen Respekt hervorruft. In Kombination mit ihrer unverfälschten, aber tief treuen Art gegenüber denen, die ihr trotz ihres kratzbürstigen ersten Eindrucks Gutes getan haben, ist es ihr über die Jahre gelungen, ein loses Netzwerk an Bekanntschaften entlang der Highways Nordamerikas aufzubauen. Man kann ihr vertrauen, ein Geheimnis bis ins Grab zu nehmen (oder das Grab für die Leiche zu schaufeln, die verbuddelt werden muss, je nachdem).